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Stabparkett versiegeln

Stabparkett versiegeln

Stabparkett hat viele tolle Eigenschaften und ist unter anderem robust und langlebig. Im Laufe der Zeit kann die Optik eines Parkettbodens allerdings etwas leiden. Gerade wenn das Stabparkett stark frequentiert wird, sieht man ihm das irgendwann auch an. Dagegen lässt sich aber etwas tun: Eine Oberflächenbehandlung mit Lack oder Öl schützt das Holz und bewahrt es vor allzu schnell sichtbaren Gebrauchsspuren. Besonders die Versiegelung mit Lack ist ein effektiver Schutz gegen Schmutz und Beschädigungen und kann durchaus in Eigenregie ausgeführt werden. Deshalb möchten wir Ihnen in diesem Beitrag einen umfassenden Überblick zum Thema Stabparkett versiegeln geben.

Inhaltsverzeichnis:

  1. Versiegeln oder ölen: Oberflächenbehandlung für Stabparkett
  2. Stabparkett versiegeln: Vor- und Nachteile
  3. Lacke mit verschiedenen Eigenschaften
  4. Werkzeug für die Versiegelung von Stabparkett
  5. An die Arbeit: Stabparkett versiegeln Schritt für Schritt
    5.1 Grundschliff
    5.2 Reinigung
    5.3 Grundierung
    5.4 Erste Lackschicht
    5.5 Anschliff
    5.6 Finale Lackschicht
  6. Nach der Versiegelung: Wie lange muss das Stabparkett ruhen?
  7. Dekorativ: Stabparkett mit Farblack versiegeln
  8. Die beste Pflege für lackiertes Stabparkett
  9. Fazit: Versiegeltes Stabparkett ist perfekt geschützt

1. Versiegeln oder ölen: Oberflächenbehandlung für Stabparkett

Stabparkett ist ein vielseitiger Bodenbelag, den man für die unterschiedlichsten Gründe mögen kann. Wem es besonders um die Natürlichkeit des Werkstoffes geht, der sollte bei der Oberflächenbehandlung auf jeden Fall zu Öl greifen. Öl zieht tief in die Poren ein und schützt das Holz quasi von innen heraus, ohne dass sich die Optik und Haptik des Stabparketts entscheidend verändert. Die Oberflächenstruktur des Holzes bleibt ebenso erhalten wie die Atmungsaktivität. Dadurch kann das Holz weiterhin positiv auf das Raumklima einwirken, indem es bei Bedarf Luftfeuchtigkeit aufnimmt und auch wieder abgibt. Die Durchlässigkeit der Ölschicht sorgt aber nicht nur dafür, dass das Holz atmen kann, sondern auch dafür, dass Feuchtigkeit und Verschmutzungen leichter in das Parkett eindringen können. Eine Nachbehandlung mit Wachs verstärkt zwar die Widerstandsfähigkeit, ist aber dennoch bei Weitem nicht so strapazierfähig wie eine Lackschicht.

Eine Versiegelung mit Lack ist komplett undurchlässig und schützt das Stabparkett besonders effektiv vor Abnutzung, Feuchtigkeit und Flecken. Auch die Reinigung des Parkettbodens vereinfacht sich dadurch enorm, besondere Pflegemaßnahmen sind kaum erforderlich. Ebenso entfällt die regelmäßige Auffrischung der Oberflächenbehandlung, wie es bei Öl notwendig ist. Allerdings entfällt durch die Undurchlässigkeit der Schutzschicht auch die Atmungsaktivität des Holzes. Das Holz kann das Raumklima dadurch nicht mehr positiv beeinflussen. Und auch auf die typische Holzoptik und -haptik muss verzichtet werden.

2. Stabparkett versiegeln: Vor- und Nachteile

Ein versiegeltes Stabparkett bietet im Vergleich zu geöltem Parkett entscheidende Vorteile. Bedingt durch die Lackschicht ergeben sich allerdings auch einige Nachteile. Wir von Traumboden24 sind allerdings der Meinung, dass die Vorteile schwerer wiegen. Aber sehen Sie selbst:

Vorteile einer Versiegelung mit Lack:

  • Lack sorgt für einen undurchlässigen Schutz vor Schmutz und Feuchtigkeit.
  • Das Stabparkett wird dadurch langlebig und strapazierfähig.
  • Die Lackschicht ist ausgesprochen pflegeleicht.
  • Es wird keine regelmäßige Nachbehandlung notwendig wie bei Öl.
  • Dank diverser Farblacke eröffnet sich ein großer Gestaltungsspielraum.
  • Moderne Lacke sind nahezu geruchlos und enthalten praktisch keine Schadstoffe.

Nachteile einer Versiegelung mit Lack:

  • Kleinere Schäden können nicht lokal behoben werden, nur ein komplettes Abschleifen der gesamten Fläche ist möglich.
  • Verschlossene Holzporen können nicht mehr positiv auf das Raumklima einwirken.
  • Durch tiefe Kratzer im Lack wird der Schutz obsolet, denn dann kann unbemerkt Feuchtigkeit eindringen und das Holz schädigen.

3. Lacke mit verschiedenen Eigenschaften

Das Schöne an einer Lack-Versiegelung ist unter anderem, dass es viele verschiedene Lacke mit unterschiedlichen Eigenschaften gibt. Sie können sich daher aussuchen, welcher Lack am besten zu Ihrem Stabparkett und Ihren Anforderungen passt. Nur eines sollten Sie dabei nicht tun: zu sehr auf den Preis schauen! Denn Qualität hat seinen Preis und von einem hochwertigen Lack werden Sie langfristig profitieren. Achten Sie bei Ihrer Auswahl stattdessen auf …

die Komponenten: Es gibt Ein-, Zwei- und Drei-Komponenten-Lacke. Handwerkliche Laien sollten zum Ein-Komponenten-Lack greifen, denn der muss nicht erst gemischt werden. Besonders leicht zu verarbeiten sind wasserlösliche Ein-Komponenten-Lacke, leider sind sie aber nicht sehr langlebig. Zwei- und Drei-Komponenten-Lacke sind im Vergleich dazu ausgesprochen strapazierfähig und für hochfrequentierte Bereiche sehr gut geeignet. Sie müssen allerdings vor der Verarbeitung im richtigen Verhältnis gemischt werden, was den Umgang etwas anspruchsvoller macht. Ohne Erfahrung sollten diese Lacke nicht eingesetzt werden.

die Umweltverträglichkeit: Lange Zeit enthielten Lacke Lösungsmittel, die die Umwelt stark belasteten. Das hat sich inzwischen geändert: Vor allem Lacke auf Wasserbasis enthalten praktisch keine Lösungsmittel mehr und sind ökologisch unbedenklich.

die Grundierung: Zwei-Komponenten-Lacke verfügen bereits über eine Grundierung, wodurch ein Arbeitsschritt inklusive Trocknungsphase entfällt. Das kann eine erhebliche Zeit- und Arbeitsersparnis sein.

eine Rutschhemmung: Laufen Sie gerne auf Strümpfen über das Stabparkett? Dann sollten Sie eine rutschhemmende Versiegelung wählen, um Ausrutscher und kleinere Unfälle zu vermeiden.

den UV-Schutz: Für diesen Drei-Komponenten-Lack müssen Sie am tiefsten in die Tasche greifen, doch die Investition lohnt sich. Die Versiegelung verhindert selbst bei intensiver Sonneneinstrahlung das Nachdunkeln des Stabparketts.

4. Werkzeug für die Versiegelung von Stabparkett

Machen Sie sich frühzeitig Gedanken darüber, welches Werkzeug und Material Sie für das Versiegeln des Stabparkett benötigen. Schleifmaschinen können in der Regel im Baumarkt gemietet werden. Wenn Sie vor Ort danach fragen, können Sie im Zweifelsfall gleich alle Utensilien mit besorgen, die Ihnen sonst noch fehlen.

Benötigtes Werkzeug:

  • Schleifmaschine mit Schleifpapier
  • Staubsauger und Besen
  • Farbwalze mit Verlängerungsstange
  • Pinsel
  • Feuchtes/fusselfreies Baumwolltuch
  • Schutzkleidung wie Brille, Handschuhe, Atemmaske

Benötigtes Material:

  • Lack
  • Grundierung
  • Fugenkitt (oder Filler)

5. An die Arbeit: Stabparkett versiegeln Schritt für Schritt

Wie Sie sehen werden, ist es weder besonders schwer noch kompliziert, Stabparkett zu versiegeln. Doch wenn es sich um das erste Mal handelt, ist es immer beruhigend, klare Anweisungen zu erhalten und Schritt für Schritt vorgehen zu können. Das wollen wir Ihnen im Folgenden ermöglichen. Doch bevor Sie mit dem ersten Arbeitsschritt beginnen, sollten Sie vorab klären, ob Ihr Parkettboden Unebenheiten aufweist. Falls dem so ist, bessern Sie diese zunächst mit Holzkitt aus.

5.1 Grundschliff

Beim Grundschliff wird die gesamte Bodenfläche mit der Schleifmaschine bearbeitet. Es ist daher notwendig, dass der Raum komplett ausgeräumt wird. Auch die Sockelleisten müssen abmontiert werden. Entfernen Sie möglichst auch Wandregale, Vorhänge und Gardinen, da es beim Schleifen zu erheblicher Staubentwicklung kommt.

5.2 Reinigung

Der entstandene Holzstaub muss anschließend sorgfältig beseitigt werden, bevor der erste Lackauftrag erfolgt. Gröberen Schmutz entfernen Sie am besten mit dem Besen, die Beseitigung der feineren Reste kann der Staubsauger erledigen. Es ist wichtig, dabei gründlich vorzugehen – saugen Sie daher besser einmal zu viel als zu wenig.

5.3 Grundierung

Vor dem Lack wird die Grundierung aufgetragen, falls sie nicht bereits im Lack enthalten ist. Sie muss zunächst gut verrührt werden und wird dann mit einem Pinsel in den Ecken und an den Rändern aufgetragen. Anschließend kann die Grundierung in kleinen Portionen einfach auf den Boden gegossen werden. Falls Sie mit einem Spachtel arbeiten wollen, erfolgt der Auftrag quer zur Maserung. Falls Sie lieber mit einer Farbrolle arbeiten, verwenden Sie eine zusätzliche Wanne und rollen mit der Maserung aus. Bei beiden Arbeitsweisen sollten Sie unbedingt überlappend arbeiten, und zwar ungefähr 20 Zentimeter. Denken Sie außerdem daran, dass Sie immer in Richtung Tür arbeiten, um den Raum nach getaner Arbeit auch wieder verlassen zu können. Mindestens zwei Stunden muss die Grundierung anschließend trocknen, besser sind drei bis vier Stunden.

5.4 Erste Lackschicht

Sie sollten den Lack nach dem Öffnen der Dose nicht sofort verwenden, sondern zunächst 15 Minuten atmen lassen. Nachdem Sie bereits beim Verteilen der Grundierung erste Erfahrungen gesammelt haben, tragen Sie nun die erste Lackschicht auf dieselbe Weise auf. Einziger Unterschied: Die Trocknungsphase ist bedeutend länger, nämlich zehn bis zwölf Stunden. Häufig ist danach festzustellen, dass sich einige Fasern des Stabparketts wieder aufgerichtet haben, was an einer rauen Oberfläche erkennbar ist. Deshalb wird im nächsten Schritt erneut geschliffen.

5.5 Anschliff

Zur Vorbereitung auf die finale Lackschicht kann der letzte Anschliff per Hand (in den Ecken wird das ohnehin erforderlich sein) oder mit einer Einscheibenmaschinen erfolgen. Das Schleifmittel sollte in beiden Fällen 120 oder 150 betragen. Danach muss das Stabparkett noch einmal gründlich gereinigt werden.

5.6 Finale Lackschicht

Erneut wird der Lack gründlich durchgerührt und kann anschließend genau wie bei der Grundierung und der ersten Lackschicht aufgetragen werden. Ecken und Kanten werden mit einem Pinsel bearbeitet, die großen Flächen mit Spachtel oder Walze. Auf einem Quadratmeter Fläche werden übrigens idealerweise 120 Gramm Lack verteilt. Das klingt etwas pedantisch, lässt sich in der Regel aber mehr oder weniger automatisch erreichen, wenn eine vollgesogene Rolle ohne Druck über das Parkett gleitet. Sollten Sie nach der Trocknungsphase feststellen, dass das Ergebnis noch nicht zufriedenstellend ist, kann eine weitere Lackschicht erforderlich sein. Wiederholen Sie dazu Anschliff und den Auftrag der Lackschicht wie oben.

Expertentipp: Während der Versiegelung sollte die Raumtemperatur nicht über 25 °C liegen. Vermeiden Sie außerdem direkte Sonneneinstrahlung.

6. Nach der Versiegelung: Wie lange muss das Stabparkett ruhen?

Ihrem Stabparkett ausreichend Zeit zum Trocknen zu geben, ist mindestens ebenso wichtig wie die Versiegelung selbst. Mindestens 24 Stunden sollten Sie warten, bevor Sie wieder (möglichst nur leichte) Möbel auf den frisch versiegelten Parkettboden stellen. Mit dem Auslegen von Teppichen sollten Sie deutlich länger warten – eher zwei als eine Woche. Wird der Raum gut und gründlich gelüftet, können Sie die Wartezeit möglicherweise etwas verkürzen.

7. Dekorativ: Stabparkett mit Farblack versiegeln

Stabparkett in klassischen Holztönen ist natürlich schön genug. Und sattsehen kann man sich daran eigentlich auch nicht. Wenn Sie trotzdem experimentierfreudig sind und durchaus mal ein wenig Farbe ins Spiel bringen möchten, wäre das Versiegeln des Stabparketts die perfekte Gelegenheit dazu. Es gibt inzwischen ein umfangreiches Angebot an verschiedenen Farblacken, das keine Wünsche offen lässt. Bis zur nächsten Versiegelung müssen Sie dann allerdings mit der ausgewählten Farbe leben, daher bedenken Sie auch folgende Punkte, bevor Sie sich entscheiden:

  • Farblacke auf hellem Stabparkett können intensiver wirken, als von Ihnen gewünscht.
  • Dunkle Farben überdecken womöglich die Wachstumsmerkmale des Stabparketts.
  • Je dunkler der Farblack, umso schwerer ist er beim Abschleifen wieder zu entfernen.

8. Die beste Pflege für lackiertes Stabparkett

Stabparkett zu versiegeln ist nicht nur gut für das Holz, sondern auch praktisch für Sie, denn die Lackschicht ist sehr pflegeleicht. Wichtig ist, dass Sie Reinigungsutensilien mit weichen Borsten verwenden – das gilt sowohl für den Besen als auch für den Staubsauger. Denn gefährlich werden können dem lackierten Stabparkett eigentlich nur Kratzer. Solange also keine scharfkantigen Gegenstände zum Einsatz kommen, ist mit Besen und Staubsauger im Prinzip schon die Grundreinigung erledigt. Ab und zu können Sie nebelfeucht wischen und den Parkettboden gelegentlich mit Politur oder speziellem Parkettreiniger pflegen.

Je nach Beanspruchung wird sich die Versiegelung schneller oder langsamer abnutzen, aber grundsätzlich hält sie natürlich umso länger, je dicker sie ursprünglich aufgetragen wurde. Und solange Sie parallel tiefere Kratzer im Lack vermeiden können, bleibt auch das versiegelte Stabparkett sehr lange intakt.

9. Fazit: Versiegeltes Stabparkett ist perfekt geschützt

Das Versiegeln des Stabparketts lässt sich nicht einfach so nebenbei erledigen. Dafür dauern allein die verschiedenen Trocknungsphasen viel zu lange. Auch müssen diverse Gerätschaften besorgt werden, denn mindestens die Schleifmaschine wird sicher nicht in Ihrem Gerätekeller stehen. Denken Sie außerdem an die Möbel, die während der ganzen Zeit an einem anderen Ort gelagert werden müssen. Das verursacht, selbst wenn ausreichend Platz dafür vorhanden ist, sicher einiges Chaos. Umso wichtiger ist eine gute und umfassende Planung, die nicht nur die Beschaffung des Materials und des Werkzeugs sowie den konkreten Ablauf umfasst. Sie müssen sich auch genau überlegen, wann eine derartig umfangreiche Aktion überhaupt in Ihren Terminkalender passt. Es lohnt sich daher immer auch, darüber nachzudenken, die Arbeiten gar nicht selbst auszuführen, sondern einen Profi zu beauftragen. Das kostet zwar mehr Geld, bedeutet für Sie aber deutlich weniger Stress. Und im Zweifelsfall geht es sogar schneller.

Wenn Sie aber ausreichend Zeit haben und sich der Aufgabe gewachsen fühlen, können wir nur dazu raten, die Oberflächenbehandlung Ihres Stabparketts (mithilfe eines Ein-Komponenten-Lacks auf Wasserbasis) selbst vorzunehmen. Nur wer weiß, wie viel Arbeit dahintersteckt, weiß das Ergebnis wirklich zu würdigen. Und Ihr Stabparkett in neuem Glanz ist es nun wirklich wert, ausgiebig bewundert zu werden – und Ihre erfolgreiche Ausführung natürlich auch!